Ziele zum Erfolg: So setzen Sie sich Ziele, die Sie und Ihre Praxis weiterbringen

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Ziele zum Erfolg: So setzen Sie sich Ziele, die Sie und Ihre Praxis weiterbringen

Zunächst einmal: Was ist ein Ziel?

Ein Ziel ist weder Wunsch noch To-Do-Liste und auch kein guter Vorsatz. Ein Ziel ist ein konkretes Vorhaben, das in einer bestimmten Zeit erreicht werden soll. Es ist messbar und machbar und sollte einem persönlich am Herzen liegen. Unternehmen operieren dafür meist mit der SMART-Formel, das heißt, dass ihre Ziele „spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminierbar“ sein müssen. Aus dem Evergreen-Neujahrsvorsatz „Dieses Jahr nehme ich ab!“ wird so das Ziel: „Bis zum 1. Juni wiege ich zehn Kilogramm weniger als jetzt.“ Ob das für Sie ein realistisches und vor allem ein attraktives Ziel ist, liegt ganz bei Ihnen.

Das große Ganze: Wofür sind Ziele da?

Ziele sind kein Selbstzweck, sondern dienen einem größeren Ganzen: letztlich dem Wunsch nach einem erfolgreichen und glücklichen Leben. Was das heißt, definiert jede:r für sich selbst. Dr. Stefan Helka, einer der reichweitenstärksten und erfolgreichsten Zahnärzte in Deutschland, berichtet in Folge 066 unseres Aufgebohrt Podcasts, dass er sich einmal im Jahr in acht Lebensbereichen Ziele setzt: für Körper und Gesundheit, Persönlichkeit/Lernen, den Beruf, Finanzielles und Materielles, Partnerschaft und Familie, den Spaß im Leben, Freunde/Netzwerk und seinen persönlichen Beitrag für die Gesellschaft. Das sei zwar mitunter anstrengend, sagt er, es helfe ihm aber, Kurs zu halten und sich auf das zu konzentrieren, was ihm wirklich wichtig ist.

Weniger ist mehr: Was tun mit konkurrierenden Zielen?

Was ein solches Tableau Ihnen auf jeden Fall zeigen wird: Alles auf einmal geht nicht. Wenn Sie mit Ihrer Zahnarztpraxis maximal durchstarten wollen, müssen Sie sich überlegen, wieviel „Quality Time“ daneben für Ihre Familie bleibt, und wie realistisch es ist, dann auch noch im Sport Maximalleistungen anzustreben, sich das Rauchen abzugewöhnen und drei Ehrenämter zu belegen. Also: Welche Ziele sind Ihnen persönlich wirklich wichtig? Was hat für Sie Priorität? Legen Sie dort Ihren Fokus hin und seien Sie milde zu sich in den anderen Bereichen.

Bauchgefühle: Warum sind emotionale Ziele so wichtig?

Ein gutes Ziel ist eines, das Sie aus innerem Antrieb verfolgen. Häufig sind wir von außen getrieben und setzen uns Ziele, die in Wahrheit gar nicht unsere eigenen sind, sondern eher gesellschaftlichen Normen oder Ansprüchen von Anderen folgen. Damit verfehlt man aber möglicherweise sein Lebensglück – und man macht sich das Leben schwer. Denn Ziele, die einen begeistern und für die man brennt, sind viel leichter umzusetzen als solche, die man sich aus Pflichtgefühl auferlegt. Tipp von Dr. Stefan Helka: „Fragen Sie sich bei jedem Ziel: Will ich das? Will ich das? Will ich das? – Oder nicht eigentlich etwas ganz Anderes?“

Groß denken: Wie ehrgeizig sollten Ziele sein?

Wenn Sie sich ein ehrgeiziges Ziel, zum Beispiel beim Umsatz, setzen und es am Ende „nur“ zu 80 Prozent erreichen, haben Sie vermutlich trotzdem gewonnen – einfach deshalb, weil ein ehrgeiziges Ziel Sie dazu bringt, Ihre Prozesse zu hinterfragen und zu verbessern. „Du weißt, dass etwas schiefgelaufen ist, wenn du deine Ziele ständig zu 120 Prozent erfüllst“, sagt Christian Brendel, solvi-Ko-Geschäftsführer. Große Ziele zwingen zur Kreativität und lassen einen wachsen, ergänzt Dr. Stefan Helka. Wenn man sie zu 70 bis 80 Prozent erreiche, sei das deshalb eine gute Quote.

Der zeitliche Rahmen: Wie terminiert man Ziele?

Es gibt Oberziele und Unterziele. Strategische Oberziele sind in Unternehmen oft für einen Drei -bis Fünfjahreszeitraum geplant und werden in mehrere Ebenen von Unterzielen heruntergebrochen. In Ihrer Praxis können Sie in der Regel auch gut in Jahreszielen planen und davon Quartals- und Monatsziele ableiten. Wochen- und Tagesziele sind eher die Handlungen, die sich aus den jeweiligen Zielen ableiten. „Große Ziele herunterzubrechen in Unterziele ist auch deshalb so wichtig, weil ehrgeizige Ziele sonst schnell einschüchternd sind“, sagt Christian Brendel. „Breche ich sie herunter, habe ich klar definierte Etappen und Meilensteine und einen Pfad, der mir die Möglichkeit gibt, die Zwischenziele immer wieder anzupassen.“

Da will ich hin: Wie definiere ich Ziele?

Wenn Sie etwas erreichen wollen, sollten Sie wissen, wo Sie hinwollen, und nicht nur das Bestreben haben, von einem Zustand wegzukommen. „Ein positiv formuliertes Ziel wirkt viel motivierender und mächtiger als ein ‚Weg von‘“, sagt Christian Brendel. „Wenn ich langweilige Physioübungen nur machen, um meine Rückenschmerzen loszuwerden, werde ich vermutlich sofort aufhören, sobald ich schmerzfrei bin – und natürlich hält das dann nicht an. Setze ich mir das Ziel: Ich will meine Körpermitte aufbauen, um auf Dauer fit, sportlich und gesund zu bleiben, bleibe ich dran.“

 

Diese Tipps stammen aus den Aufgebohrt-Folgen 066 und 067, in denen solvi-Ko-Chef Christian Brendel mit Dr. Stefan Helka gut drei Stunden lang über den Sinn von Zielen redet und darüber, wie man sie am besten umsetzt. solvi hat daraus eine Blog-Serie gemacht, in der Sie Schritt für Schritt nachlesen können, was die beiden Unternehmer empfehlen. Nächste Folge: „Vom Ziel zum Plan – Zielsysteme und ihre Umsetzung“.

 

Foto: Unsplash/Andy Hu